Rolf Hochhuth, geboren am 1. 4. 1931 in Eschwege/Nordhessen, entstammt einer bürgerlichen Kaufmannsfamilie. Nach der mittleren Reife Abgang vom Realgymnasium und Lehre als Buchhändler. Danach Gehilfe in verschiedenen Buchhandlungen und Antiquariaten in Marburg, Kassel und München. Während dieser Zeit Gasthörer an den Universitäten Heidelberg und München. Entstehung eines autobiografisch gefärbten Romans, der allerdings Fragment und unveröffentlicht blieb. 1955 Lektor beim Bertelsmann-Lesering in Gütersloh. Während seiner Verlagstätigkeit (bis 1963) Herausgabe verschiedener Werkausgaben (Wilhelm Busch, Otto Flake, Friedrich Schnack) und Erzählanthologien. Ab Ende 1963 lebte er als freiberuflicher Autor mit seiner zweiten Ehefrau Dana Pavic in Riehen bei Basel. In Basel förderten K. Jaspers und W. Muschg seine Arbeit. Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland; „poet in residence“ 1985/86 an der Gesamthochschule Essen; ab 1986 Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und ab 1989 der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, München. Gastdozent für Poetik an der Johann-Wolfgang-Goethe Universität Frankfurt (1996). 2012 Austritt aus der Akademie der Künste. In dritter Ehe war er mit Ursula Euler verheiratet, die 2004 verstarb. 2009 heiratete er die Berliner Buchhändlerin Johanna Binger. Sein umfangreiches Archiv gab er 1997 ins Schweizerischen Literaturarchiv nach Bern. Hochhuth starb am 13. 5. 2020 in Berlin.
* 1. April 1931
† 13. Mai 2020
von Peter Bekes